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Ich bin wie alle. Nur anders.

Manchmal wünschte ich das Leben wäre ein Animationsfilm. Die unterschiedlichsten Charaktere, unförmige Körper, verquere Einstellungen, seltsame Lebensformen und Eigenheiten sind dort immer ganz normal. Keiner fragt nach dem warum. Alle akzeptieren die Andersartigkeit ohne sie überhaupt wahrzunehmen. Fast schon kafkaesk. Ich wache auf und bin ein Käfer. Das wundert mich und auch die anderen nicht. Ich bin wie alle. Nur anders.

Warum ist das in der realen Welt nicht so? Wieso streben so viele nach Gleichförmigkeit? Und weshalb werden Normbrecher so häufig für das brechen der Norm mit Verachtung gestraft? Ich finde das sehr seltsam. Ich finde das viel seltsamer als eine Nase so groß wie ein Kürbis oder drei Meter lange Beine.

“Ich bin wie alle” ist ein zweifarbiger Linoldruck. Er ist im Shop erhältlich.

 

 

 

Making of … Geteilter Mensch

Falls sich jemand schon immer gefragt hat, wie denn eigentlich die Grafiken von Knallbraun entstehen, kann er heute endlich das Frage- mit einem Ausrufezeichen ersetzen. Denn (Trommelwirbel), ich habe fleißig Fotos bei der Arbeit geschossen, um den Entstehungsprozess meiner neuen Grafik zu zeigen.

Meistens nehme ich mir irgendein Blatt, dass gerade auf meinem Schreibtisch herumschwirrt und fange an zu scribbeln. Die ersten Skizzen sind noch ganz klein und dienen der Formfindung. Ich probiere verschiedene Stifte und Farben aus und wiederhole oft, ohne darüber nachzudenken, ein und die gleiche Figur.

Das mache ich so lange, bis eine bestimmte Figur oder Form sich herauskristallisiert. Hier ist es das lila Männchen in der Mitte des Blattes.

Ich fertige dann eine Vorlage in Originalgröße. Bei zweifarbigen Drucken scanne ich die Zeichnung ein, um am Computer zu simulieren, wo und wie sich die Farben überlagern sollen.

Auf zwei Linolplatten der gleichen Größe übertrage ich die Motive und fange an zu schnitzen. Die kleinen Gesichter waren wirklich kniffelig. So fein.

Da es bei dieser Grafik um Fleisch, Fleischqualität, Tierhaltung etc. geht, wollte ich ursprünglich auf Papier vom Metzger drucken. Dieses schöne rosa Papier, in das frisches Fleisch eingewickelt wird. Was ich dabei nicht bedacht habe: Das Papier ist gewachst, eignet sich also nur bedingt zum bedrucken. Stattdessen habe ich handgeschöpftes Kahari-Papier aus dem Himalaya verwendet. Die Farbe erinnert an Fleischwurst. Passt also auch schön.

So sieht der Druck nach dem ersten Druckgang aus. Das Papier lässt sich toll verarbeiten.

Ich lasse die Grafiken über Nacht trocknen bevor ich mit der zweiten Farbe weitermache.

Der fertige Druck kann in meinem Shop betrachtet und erworben werden.